Marine Habitate

Miesmuschel (Mytilus edulis)

An zwei Standorten an der Nordsee werden in regelmäßigem Turnus und in einem standardisierten Probenahmeverfahren Miesmuscheln gesammelt. Am Jadebusen wird diese Probenahme jedes Jahr alle zwei Monate durchgeführt, am Standort Sylt in jedem zweiten Jahr im selben monatlichen Rhythmus. Dabei wird pro Standort eine festgelegte Zahl an Muscheln mit einer bestimmten Mindestlänge per Hand vom darunterliegenden Substrat abgesammelt. Die Probe wird noch vor Ort über Flüssigstickstoff tiefgefroren. An der Ostsee werden ebenfalls zweimal jährlich Miesmuscheln beprobt. Die Probenahme erfolgt hier allerdings vom Schiff aus mit der Dredge (Schleppnetz).

Die gleiche Vorgehensweise, wie bei der Dreikantmuschel wird angewandt, um die Plankton-Gemeinschaften zu charakterisieren, die die Muscheln umgeben. Zusätzlich wird die mit der Muschel assoziierte bakterielle Gemeinschaft charakterisiert. Die Proben liegen weitgehend als Jahreshomogenate vor. Beide Nordsee Standorte (Sylt und Jadebusen) sollen analysiert werden. Für die meisten Proben liegen Jahreshomogenate von 1985-2019 vor, für 2017-2019 auch zwei-Monats Homogenate. Alle vorhandenen Proben werden analysiert, insgesamt 100 Proben. Für jede Probe werden zwei Amplikons sequenziert, das erhöht die Zahl der prozessierten Proben auf 200.


Blasentang (Fucus vesiculosus)

An den Probenahmestandorten an der Nordsee (auf Sylt und am Jadebusen) werden nicht nur Miesmuscheln, sondern auch der Blasentang, eine an europäischen Küsten weit verbreitete Braunalge, beprobt. Am Jadebusen wird diese Probenahme jedes Jahr alle zwei Monate durchgeführt, am Standort Sylt in jedem zweiten Jahr im selben monatlichen Rhythmus. Auch an der Ostsee wird zweimal jährlich Blasentang auf der Insel Rügen gesammelt. Die Probenahme Blasentang findet erst seit 2021 wieder routinemäßig statt, von 2013-2020 wurde sie ausgesetzt, weshalb für diesen Zeitraum keine Proben zur Verfügung stehen. An jedem Standort wird eine festgelegte Menge an Blasentang gesammelt. Der Tang wird mit einer sterilen Schere oberhalb des Haftfußes vom darunterliegenden Substrat getrennt. Noch vor Ort wird die Probe über Flüssigstickstoff in einem Edelstahlgefäß eingelagert.

Ein standardisiertes Metabarcoding Protokoll wird genutzt, um die bakteriellen Gemeinschaften des Tangs zu charakterisieren. Diese Arbeiten schließen sich an laufende Arbeiten an der UT an, in denen die Metazoen-Gemeinschaft des Tangs charakterisiert wird. Alle Tangproben von drei Standorten (Jadebusen, Sylt und Ostsee) werden untersucht, insgesamt 63 Proben. Die Proben umfassen eine Zeitreihe on 1985-2013. Drei weitere Proben aus 2021 werden einbezogen. Für jede Probe wird ein 16S Amplikon sequenziert.